Wednesday, 5 November 2014
Sepik River Cruise - Moon River
Nach einem kurzen Marsch von etwa 30 Minuten erreichen wir das Ahnenhaus von Palambai und bewundern dort die Schnitzereien.
Jede ethnische Gruppe hat ihren eigenen Stil, der geprägt ist von ihrer Beziehung zu den Geistern und Ahnen. Viele Formen sind stilisiert und können ohne tiefere Einsicht in die spirituelle Welt der Menschen nicht verstanden werden. Die Welt der Geister wird gefühlt und geträumt. Sie wird nicht gesehen.
Wie in den meisten Ahnenhäusern üblich, gibt es einige Schnitzereien, die wir nicht fotografieren dürfen, denn sie sind direkt von den Geistern der Ahnen beseelt.
Auffallend ist die verbreitete Darstellung von Genitalien. Oft sind die dargestellten weiblichen Genitalien zuäetzlich rot eingefärbt.
Auch Krokodile tauchen immer wieder als Motiv der Schnitzereien auf. Der Bug von Kanus, die Enden der Garamut-Trommeln, Werkzeuge. Sie sind regelmässig als Krokodilköpfe dargestellt.
Viel zu spät verlassen wir das Ahnenhaus und fädeln uns in das enge Einbaumkanu ein.
Vor uns liegt noch der weite Weg nach Ambunti. Ambunti liegt etwa fünf Stunden flussaufwärts.
Das Kanu fliegt über das Wasser. Ich messe unsere Geschwindigkeit mit der GPS und stelle fest, dass wir mit mehr als 20 km/h über Grund dahinjagen. Und das bei einer Gegenströmung von etwa 5 km/h! Der Fahrtwind kühlt angenehm. Allerdings ist der Husarenritt über den Fluss nicht ganz ungefährlich, denn überall treiben Baumstämme im Wasser. Das Team im Bug warnt immer wieder vor dem tückischen Treibgut. Als es dunkel wird, mache ich mir langsam Sorgen und vertreibe mir die Zeit damit, zu überlegen, an welches Flussufer wir am besten schwimmen, wenn wir kentern. Keines wirkt so richtig überzeugend, und die Aussicht auf nächtliches Kuscheln mit Krokodilen erscheint mir auch nicht unbedingt verheißungsvoll.
Zum Glück geht der Mond früh auf und taucht die Flusslandschaft in ein fahles Licht. Wir haben fast Vollmond und so können die Jungs im Bug noch recht gut erkennen, was da so alles in der Suppe herumtreibt. Und das funktioniert sogar noch besser, nachdem ich ihnen meine Stirnlampe leihe.
Zum ersten Teil der Sepik River Saga
Zum vierzehnten Teil der Sepik River Saga
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Deutsch,
Papua New Guinea
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