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Wednesday, 5 November 2014

Sepic River Cruise - auf dem Upper Sepik

Weiter geht es flussaufwärts. Unser Ziel ist das Dorf Maliwei am Upper Sepik River.
Flussbiegung um Flussbiegung arbeiten wir uns weiter, legen aber nur wenige Kilometer Luftline zurück. Der Sepik River ist hier kein Fluss. Er ist eine verschnörkelte Wasserlandschaft. Die Grenze zwischen Festland und Wasser verschwimmt. Der Sepik ist einfach überall.

Während des zweiten Weltkriegs war die Region von der japanischen Armee besetzt. Im Kehrwasser einer der unzähligen Flussbiegungen halten wir an und Joseph erzählt uns die Geschichte des Massakers von Timbunke.
Japanische Soldaten massakrierten etwa 100 Dorfbewohner, nachdem ein australisches Flugzeug nur 10 km von Timbunke gelandet war. Die Japaner hatten die Dorfbewohner des Verrats verdächtigt.

Nach knapp 2 Stunden erreichen wir Maliwei. Hier gibt es sogar Benzin und eine Werkstatt für Außenborder-Motoren. Das ganze Dorf ist verziert mit Schnitzereien. Selbst die Pfosten der Pfahlbauten sind mit Ornamenten und Gesichtern versehen.


Beeindruckende Garamut-Trommeln haben filigran geschnitzte Krokodilsköpfe. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Langsam schlendern wir durch Maliwei und erreichen schließlich das Haus Tambaran, das Ahnenhaus.
Hier sind es nicht so sehr die Masken, die den Charakter des Hauses prägen. Es ist vielmehr verziert mit prachtvollen Malereien auf Saksak-Rinde, die an der Decke hängen.

Zu jedem Kunstwerk gibt es eine Geschichte und Joseph wird nicht müde, uns alle Symbole zu erklären.

Auch hier spielt die Darstellung von Genitalien eine große Rolle. Häufig sind die Innenpfosten der Ahnenhäuser als enorme Phalli ausgestaltet.

Der Innenraum eines Ahnenhauses wird als Bauch oder Gebärmutter verstanden.

Selbst der Eingang eines Ahnenhauses ist oft im Giebel mit der Schnitzerei einer Frau mit gespreizten Beinen versehen. Ein Fruchtbarkeitssymbol.

Die Männer kehren symbolisch in den Schoß der Mutter zurück, wenn sie das obere Stockwerk eines  Haus Tambaran betreten.



Am Nachmittag brechen wir zu einer Wanderung über den Berg auf.

Wir kürzen damit eine der Flussschleifen ab, die der Sepik in die Wasserlandschaft malt.

Als wir das Flussufer wieder erreichen, wartet bereits das Kanu auf uns.

Für den Rückweg nach Ambunti brauchen wir lediglich 40 Minuten, eine Stunde weniger als für die Hinfahrt. Und das nur, weil wir einmal über den Berg gelaufen sind! 

Unglaublich, welche Umwege der Sepik sich auf seinem Weg zum pazifischen Ozean leistet!



Zum ersten Teil der Sepik River Saga

Zum letzten Teil der Sepik River Saga




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