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Tuesday, 19 May 2015

272 Stufen und eine goldene Statue


Etwa 13 Kilometer nördlich von Kuala Lumpur erhebt sich ein Kalksteinmassiv über die flache Landschaft. Im Inneren dieses Kalksteinmassivs befindet sich ein Labyrith an Höhlensystemen, das mindestens 100 Millionen Jahre alt ist: die Batu-Höhlen.

Wir sitzen in der S-Bahn von Kuala Lumpur, genau genommen im KTM Commuter Richtung Endstation 'Batu Caves' und studieren abwechselnd den Reiseführer und die Verbotsschilder in der Straßenbahn.

Rauchen verboten, keine Speisen, kein Abfall, .....

Früher wurden die Batu Höhlen vom Volk der Temuan  als Wohn- und Schutzraum bei der Jagd benutzt.

... keine gefährlichen Materialien, keine Tiere, ...
Um 1860 liessen sich chinesische Siedler hier nieder und nutzten den Guano, den sie in den Höhlen fanden als Dünger für ihre Gemüsegärten. Guano ist der Kot der unzähligen Fledermäuse, die in den Höhlen herum hängen.

... kein Kaugummi und ..... keine Küsse.

Alles irgendwie plausibel, oder?

Die Batu Höhlen sind ein Wallfahrtsort der Hindus. Unter anderem befindet sich hier der Schrein des Gottes Subramaniam. Dieser Schrein ist das bedeutendste Heiligtum der malaysischen Hindus.

... Einzelne Waggons der S-Bahn sind ausschließlich für Frauen reserviert.

Die größte Höhle des Labyrinths ist die Tempel- oder Kathedralenhöhle. Hier befinden sich gleich mehrere Hinduschreine.

Wir steigen 272 Stufen steigen hinauf zum Eingang der Tempelhöhle, vorbei an der knapp 43 Meter hohen, goldenen Statue des Gottes Murugan.

Sie ist die weltweit größte Statue des Gottes Murugan und wurde aus 1550 Kubikmetern Beton und 250 Tonnen Baustahl errichtet. Die Oberfläche wurde mit 300 Litern Goldfarbe verziert.

Dann stehen wir auf einmal in der atemberaubend großen Tempelhöhle mit ihren spektakulären Nischen und hinduistischen Schreinen.
Eine Welt der Farben und der grenzenlosen Phantasie.

Viele der Schreine erzählen die Geschichte vom Sieg des Gottes Murugan über den Dämon Soorapadam.





Wir steigen weiter empor, bis wir am Ende der Tempelhöhle einen großen Saal erreichen, in dem sich der Schrein Murugans befindet.

Hier herrscht eine besondere spirituelle Atmosphäre.
Hindus umrunden den Schrein mehrfach, legen sich auf den Bauch, geben Spenden und bekommen von den Priestern im Schrein Zeichen auf die Stirn getupft.
Ehe wir uns versehen, haben auch Ute und ich einen Punkt auf der Stirn.
Lieber ein Segen zu viel, als einer zu wenig.



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