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Tuesday, 24 March 2015

Efraim Langstrumpf und das Geheimnis von Taka-Tuka-Land

Sommer 2014: Die deutsche Fußballmanschaft wird Weltmeister, Ute und ich suchen Deutschland heim und bei Freunden wird gegrillt. Da entspinnt sich folgender Dialog:

 "Sag mal, wo genau lebt Ihr da im Pazifik?"
 "Ja, also, es ist die Autonome Region Bougainville und die gehört zu Papua Neuguinea ..."
 "Ach papperlapapp! Ihr lebt da irgendwo im Taka-Tuka-Land!"
Dieser Dialog lässt mich nicht mehr los.
Was hat es mit dem Taka-Tuka-Land auf sich? Hat es Efraim Langstrumpf, den Vater der legendären Pippi Langstrumpf wirklich gegeben? Und leben wir tatsächlich im Taka-Tuka-Land? 

Nächtelang durchpflüge ich das Internet.
Und endlich stoße ich auf eine Spur:
Die Tabar-Inseln. Diese Gruppe von Vulkaninseln liegt im Bismarck-Archipel, der zur Provinz New Ireland gehört, die wiederum Teil von Papua Neuguinea ist.
Carl Pettersson in Tropenkleidung, 1907.
Quelle: Joakim Langer, Hélena Regius, 2002: 

Pippi und der König. 
Auf den Spuren von Efraim Langstrumpf
Auf einer dieser Inseln, Simberi, wird Gold im Tagebau gewonnen.
Und einer der ersten, der auf den Tabar-Inseln Gold fand, war der schwedische Seefahrer Carl Pettersson.
Und das Leben dieses Seefahrers soll die historische Vorlage für Pippi Langstrumpfs Vater Efraim Langstrumpf gewesen sein.
War er es wirklich?
Bei meinen Recherchen stoße ich auf weitere Informationen. Am 30. September 2002 veröffentlichte "Die Welt" den Beitrag Pippis Papa gab es wirklich. Hier ein paar Auszüge:

"Ein paar Jahre vor ihrem Tod wurde Astrid Lindgren gefragt, ob sie ein Vorbild für Pippi Langstrumpfs Vater Efraim gehabt habe. Sie antwortete nicht, sie schmunzelte. 
Aber ihre Schwester Stina berichtete, sie, Astrid und ihr Bruder Gunnar hätten in ihrer Kindheit oft Piraten gespielt und "jeder wollte Carl Pettersson sein. 
... Im Jahre 1898 kam Carl Pettersson aus Sollentuna bei Stockholm in die Südsee, nach Neu-Guinea, von 1884 bis 1914 deutsche Kolonie. Dort arbeitete der Schwede als Arbeiter-Anwerber für die Deutsche Neuguinea Kompanie. 

Heiligabend 1904 erlitt er vor der Insel Tabar unweit von Neu Mecklenburg mit der "Herzog Johan Albrecht" Schiffbruch und strandete auf der Insel.
Dort regierte der Kannibalenkönig Lamys, der zunächst keineswegs begeistert war, dass sich der kräftige Weiße in seine 16-jährige Tochter Singdo verliebte. 
Doch deren Liebe war stärker, sie heirateten und bekamen zwischen 1910 und 1921 acht Kinder, Knut Wilhelm, Elsa Maria, Carl Axel, Hans Otto, Singdo Victoria, Erik Augustus, John Julius und Max Emil. 
Carl Pettersson und Familie 1918.
Quelle: Joakim Langer, Hélena Regius, 2002:

Pippi und der König.
Auf den Spuren von Efraim Langstrumpf 


Es bestand kein Zweifel, dass nach Lamys' Tod "der starke Carl" König von Tabar wurde. Die schwedische Presse berichtete hin und wieder über "Kung Karl", der nach dem Tod seiner tief geliebten Singdo nach der Geburt von Max Emil zwischenzeitlich nach Schweden zurückkehrte. 
Carl wurde mit Kopra-Plantagen wohlhabend, verlor alles mit Aktien und sammelte ein zweites Vermögen mit Goldfunden an. 
Genau so, wie die Schrifstellerin Astrid Lindgren  Pippis Vater beschrieb: stark, lieb und reich. 
König Carl starb 1937, 62 Jahr alt, in Australien.

Seine Tochter Elsa Maria, 1911 geboren, heiratete Heinrich Gottlob Hörler, dessen Mutter eine geborene Heuss war. Dazu schrieb 1982 das Bürgermeisteramt Hassmersheim/Neckar: "Somit ist Herr Hörler mit der Familie des ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Prof. Theodor Heuss, verwandt." 
Eines der elf Hörler-Kinder, Maria, ist heute mit Michael Chan verheiratet, dem Bruder des [ehemaligen] Regierungschefs von Papua-Neuguinea, Sir Julian Chan."

Und damit ist nun endlich alles geklärt: Der Seefahrer Carl Pettersson und spätere König Carl war das historische Vorbild für Efraim Langstrumpf, den Vater von Pippilotta Viktualia Rollgardina Efraimstochter Langstrumpf. Er lebte auf den Tabar-Inseln, die zu Papua-Neuguinea gehören, dem Taka-Tuka-Land. Ute und ich leben folglich im Taka-Tuka-Land und die Nachfahren von König Carl sind sowohl mit der Familie des ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland verwandt, als auch mit der Familie des ehemaligen Regierungschefs von Papua-Neuguinea.

Klar, soweit!?





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